Der Lykische Weg, Teil 3 – 29.06.2011

Der Lykische Weg

Die Klippen bei Kalkan

29.06.2011

Eigentlich wollten wir den Weg nach Patara einschlagen, um die Ruinen zu besichtigen. Das wurde aber nix, denn ohne groß nachzudenken schlugen wir den Weg entlang der Markierung ein. Natürlich ist das nicht verkehrt, aber es gibt nun mal zwei mögliche Wege und unserer war eben nicht der in Richtung Patara. Es war der, den Magda eigentlich nicht für uns ausgesucht hat, wahrscheinlich aus Rücksichtnahme auf mich.

Lange Zeit hat es nicht gedauert und ihr fiel der Fehler auf. Ach, die Klippen! Ich hatte schon meinen tierischen Spaß und bin hier und dort über die scharfkantigen Felsen geklettert. Gut, aber wo geht der Weg denn nun weiter? Nein, schlecht markiert ist er nicht – aber wo geht der denn weiter? Doch nicht da runter?
Doch, er ging genau da entlang. Von einem Weg kann man einige Zeit auch nicht wirklich sprechen, eher von… von… Markierungen auf den Felsen. Von einem zum anderen muss man nun hüppen oder vielmehr klettern. Klettern ist hier wirklich ernst gemeint! Jetzt nicht so mit Seil und so, aber an die knappen 2 Meter muss man schon mal runter (oder hoch, je nachdem von wo man kommt). Hier ist überall Aufpassen angesagt. Sehr unangenehm kann schon ein Sturz inmitten der Felsen sein, über die man doch eigentlich hinwegschreiten möchte, kritisch ist das Fallen aber an verschiedenen anderen Stellen, denn dort fällt man mit etwas Pech denn doch etwas tiefer.
Von daher empfehle ich den Weg eher Menschen, die ggf. schon mal an der Kletterwand waren und keine große Höhenangst haben. Steife Wochenendwanderer sollten die Klippen umschiffen.
Die Kletterei dauert ein wenig und auch anschließend geht’s erstmal weniger schnell voran, denn immer wieder muss man irgendwo hoch, hier und dort über einen Felsen und das kostet insgesamt etwas Zeit, macht aber auch entschieden mehr Spaß als die folgende Staubstraße nach Kalkan.
Im Gegensatz zu Ovacik ist Kalkan ein wahrer Luxustourismusort, schaut aber auch etwas langweilig aus. Wir nutzten des erstbesten Markt, um unsere leeren Trinkblasen aufzufüllen und für jeweils einen Liter Fanta. Auf Tour stehe ich drauf, ansonsten nicht. Gar nicht. Und noch weniger auf Cola. Furchtbar.

Der türkische Odenwald

So, nach der Pause aber endlich aus Kalkan raus, leider geht’s an der Straße entlang, bevor es im nächsten Ort(? – zumindest stehen da Häuser) links abgeht. Aah, ab hier wird’s wieder richtig schön! Bergauf geht’s, oben nach links und wieder hinauf. Aber nicht den Weg hoch, aber hier wird über Felsen geklettert. Hat was vom Felsenmeer im Odenwald, ist aber schöner. Oben ist alles voller Felsen und Steine und wer keine Lust hat, überquert die Ebene auf dem Hügel, ohne je auf den Erdboden getreten zu sein. Das kleine Plateau oben wird nach hinten rechts überquert und dann läuft man auf der Höhe der Ebene des Plateaus hinter dem weiteren Hügel nach rechts. War das klar? Also: oben angekommen geht man geradeaus und dann ganz nach recht hinter dem Hügel rechts vorbei. Nach vielleicht 300 Meter, die man nach rechts gegangen ist, kommt man auf einen Weg, den man nach links geht. Schön ist der Weg und ab hier sollte man ihn erstmal nicht mehr verlieren können. Nach einiger Zeit führt einen der Weg über ein extrem steiniges Feld, unter Strom oder Telefonmasten hindurch, auf eine Straße, die man nach links bergauf gehen muss. Hier (rechts neben dem weißen Neubau mit dem tollen Ausblick) wurde eine Ebene für ein anderes neues Haus gegraben, auf der wir unser Zelt aufschlugen. Uuh, heute haben die Füße, wie jeden Tag, dolle geschmerzt. Trotzdem wollte ich vorher nochmal einen Markt besuchen, was essen und trinken. Ja, der war leider weiter weg als gedacht, aber wir haben uns dennoch hin- und zurückgequält.

Unser Schlafplatz war sehr steinig. Aber immer, wenn man den einen Stein weggeschafft hat, kamen fünf neue zum Vorschein. Also ließen wir das Putzen irgendwann. Steine haben dem Shangri-La Boden eh nichts ausgemacht, nur eben diese fiesen Kletten vom Vortag.
Der Ausblick vom Zeltplatz war schon schön schön, der Zeltplatz an sich aber eher… naja, eine Baustelle halt.

Merke: Klippen klappen.

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