Die Jos und die Hmmms – und Rumänien steht in Flammen

Einer der vielen "wilden" Hunde

Zum Abschließen am Abschluss:

In ungefähr einem Monat habe ich rund 144 Stunden im Sattel verbracht und dabei 2549,58 Kilometer und 14269 Höhenmeter zurückgelegt. Viele Eindrücke und Erfahrung konnte ich dabei sammeln, habe nette und spannende Menschen kennengelernt – und auch durchaus meine Grenzen.

Mittlerweile denke ich voller Wehmut zurück an die Tour. Die positiven Seiten und guten Erfahrungen sind mir im Gedächtnis geblieben, das Unangenehme verliert seinen Schrecken mehr und mehr. Das mag mit ein Grund dafür sein, dass ich mittlerweile vom Heimweh (ja, Heimweh!) nach Rumänien geplagt bin und zurück möchte. Falls alles klappt wie ich mir das Vorstelle, wird es in einem halben Jahr wieder soweit sein. Und darauf freue ich mich wie ein Schneekönig!

Was hat es denn nun mit der Überschrift auf sich? Die Hmmms stimmen mich eher nachdenklich und haben teils durchaus bleibende Spuren hinterlassen. Die Jos, ja, das sind großartige Erfahrungen, schöne Gegebenheiten – einfach alles, was mir gefallen hat. In diesem Text kommen die Jos sehr kurz bei weg, die muss man schon aus den anderen Berichten erlesen. Das wird aber sicher nicht schwer sein. Wollte ich die Jos hier wieder aufzählen, so müsste ich wiederum Großteile der Tour zusammenfassen. Bringt also wenig.

1. Es bellt

Hund steckt fest

Ein Hmmm kommt z.B. durch die täglichen Verfolgungsjagden durch die Hofhunde. Eigentlich mag ich Hunde echt gern – nur dann nicht, wenn ich auf dem Fahrrad sitze und sie mich verfolgen. Oder vielmehr: vertreiben. Und das geschah täglich rund 1-2 Mal. Mir sind solche Verfolgungsjagden schon in Deutschland unangenehm. Im Vorfeld der Reise habe ich einiges über die wilden Hunde Rumäniens gelesen und mir zu meiner Sicherheit ein Pfefferspray gekauft. Dieses hab ich in einer leicht zugänglichen Halterung am oberen Ende des Unterrohrs (direkt hinter dem Steuerrohr) meines Fahrradrahmens befestigt. Ja, ich weiß. Komische Blicke und eigenartige Kommentare musste ich mir dafür auch schon in Deutschland anhören. Die gingen so in der Richtung: „Och, die armen Hunde.“ Ja toll, und was ist mit mir?! Manch einer mag meine Maßnahme nachvollziehen können, manch einer nicht. Mir ist das Wurst. Mir gab das Pfefferdeo einfach Sicherheit. Eine ganz andere Art der Sicherheit hatte ich noch mit dabei: Hundeleckerlies 😉 Ich dachte mir so… och, dachte ich mir… ich bind einfach nett zu den Viechern, dann sind sie bestimmt auch nett zu mir. Hatt leider nicht geklappt. Bei meiner ersten Begegnung mit einem „Jagdhund“ habe ich es versucht: hab während des Fahrens ein Leckerlie aus der Lenkertasche genommen und wollte es ihm zuwerfen. Der Hund ist aber in Deckung gegangen und hat kekuscht. Nun ja. Da will man mal nett sein und es geht nach hinten los – also für den Hund, ich hatte dann meine Ruhe. Ähnlich ist es abgelaufen, als ich einen wilden Hund an einem Rastplatz was von dem Fressen zuwerfen wollte. Der ärmste sah sehr abgemagert aus und ich wollte ihm was gutes tun. Wieder nahm ich ein Leckerlie aus der Tasche, will ihm es zuwerfen… und der Hund rennt jaulend davon. Ein armes Tier! Überhaupt hab ich während der ganzen Zeit nicht verstanden, was die Rumänen und Touristen gegen die wilden Hunde haben. Die Viecher, die mich nervten, waren eindeutig die Hofhunde. Die kamen mir immer entgegengeschossen und erweckten grundsätzlich den Eindruck, als sei ich ihr lang erwartetes Mittagessen. Mein Herz ging dann immer deutlich schneller und auch meinen Blutdruck hat es in die Höhe getrieben. Da half mir auch die Einsicht wenig, dass alle Hofhunde offensichtlich nur ihr Revier verteidigten und mich vielleicht immer nur 50 oder 100 Meter jagden. Nach einiger Zeit brauchte ich nur einen Hund zu sehen und mein Puls beschleunigte – das hat sich erst wieder nach vielleicht einem halben oder einem Jahr in Deutschland geändert.

Nicht alle Hunde bellen

Traurigerweise hinterlassen die Hunde, egal welcher Art, auch noch einen anderen Eindruck bei mir. Sie haben mich das erste (bewusste) Mal in meinem Leben Verwesungsgeruch riechen lassen. Gerade im Norden des Landes pflasterten sie meinen Weg als überfahrene Fellbüschel auf den Straßen und an derem Rand. Häufig habe ich sie auch nur gerochen und gar nicht gesehen. Hätte ich jeden gesehenen oder gerochenen toten Hund fotografiert, 100 Bilder wäre es mal ganz locker geworden. Eher weit mehr.

Nicht alle Hunde sind tot, manche verfolgen mich auch im Rudel bei der Rückfahrt vom Transfagarasan. Auf meiner zweiten Tour durch Rumänien – sie führte mich nur bis zum Transfagarasan – bekamm ich bei einer der üblichen Verfolgungsjagden doch ein massiv flaues Gefühl in der Magengegend. Bei der Auffahrt zum Pass sah ich, noch am Fuß des Gebirges, einen Schäfer mit seiner Herde und einigen Hunden. Bei der Abfahrt waren dann nur noch die Hunde zu sehen, die mit erschreckender Geschwindigkeit immer näher kamen. Es waren diese schicken Wollkneule, diese Komondore, die so aussähen, als wären sie die Leibgarde einer Reggae-Band. Die Hunde finde ich echt klasse – aber nicht direkt hinter mir. Hinter mir? Ohje, jetzt haben sie mich umzingelt und versuchen mich von der Straße zu drängen. Mein Pfefferspray hab ich eh schon in der Hand und drücke ab. Super. Ich sehe wie sich der Deonebel irgendwo im Fahrtwind verflüchtigt. Und überhaupt, was will ich bei diesen Zottelviechern eigentlich treffen? Ihr Gesicht, klar. Aber das ist alles so haarig, dass ich eher nicht von einem Erfolg ausgehen kann. Doch, einen hats erwischt und er liegt nun und reibt sich sein Gewicht mit den Pfoten. Die anderen lassen glücklicherweise bald von mir ab. Das sind die Momente, in denen ich KEINE LUST mehr hab noch einmal durch Rumänien zu fahren. Zumindest nicht per Fahrrad.
Ich kann schon jetzt die Kommentare der Leute hören die das hier lesen oder denen ich davon erzähle: „Oooh, der arme Hund!“

2. Schmerzen!

Unsere Wachhunde der vergangenen Nacht

Glücklicherweise ist das in Vergessenheit geraten. In meinem Reisebericht habe ich es ja schon kurz angesprochen. Was genau? Die Schmerzen. Ohweh! Damit meine ich nun keinen Muskelkater – den bekomme ich beim Radfahren nicht. Und damit meine ich auch keine Erschöpfungszustände, wenn ich die Muskeln beim Treten spüre. Damit meine ich wirklich, richtige und äußerst dolle Schmerzen in den Handgelenken, am Gesäß und am Schenkeldreieck (ich hoffe die Bezeichnung ist für diesen Bereich korrekt).
Massive Schmerzen hatte ich an beiden Handgelenken – und ich habe keine Ahnung, warum. Natürlich kenne ich durchaus Schmerzen in diesem Bereich beim Radfahren. Manchmal hab ich sie, manchmal nicht. In letzter Zeit imer weniger. Aber in Rumänien waren sie dermaßen massiv, dass ich gar nicht mehr wusste wie ich den Lenker greifen sollt. Freihändigfahren funktioniert bei dem Gepäck nicht oder fast nicht, aber auf keinen Fall ist es sicher und ratsam. Entspannung erfuhren meine Hände also nur in Pausen oder, minimal, wenn ich umgegriffen und eine andere Handposition angenommen habe. Wenn ich mich recht erinnere hatte ich die Schmerzen auf praktisch der gesamten Tour.
Diese Schmerzen wurden aber spielend von denen im gesamten Gesäßereich getoppt. Bilder von meinem Hintern habe ich geschossen, diese enthalte ich euch aber vor 😉 Schmerzvoll sah es auch und fühlte sich auch so an. Das ht man davon wenn man extra vor der Tour einen zweitklassigen Sattel draufschraubt, obwohl man einen besseren besitzt. Was mich da geritten hat, weiß ich bis heute nicht. Blöd auch die Entscheidung die Radhosen ausm Lidl mitzunehmen. Zwar sitze (bzw. saß) ich in denen garn nicht so schlecht, aber im Schenkeldreieck haben sie nach einiger Zeit gescheuert wie blöde und mir alles wundgerieben. Und so fuhr ich 4 Wochen lang wund und mit einem schmerzverzogenen Gesicht die Berge hoch und runter. Mein Zahnarzt findet meine Fähigkeit schmerzen auszuhalten – und das praktisch ohne sichtbare Reaktion auf den Schmerz – noch immer erstaunlich. „Herr Becker, normalerweise finde ich das ja gut wenn ein Patient keine Beteubung haben will. Dann sehe ich, was ich bei ihm gerade anstelle. Aber sie zucken ja nicht einmal!“ Das waren seine Worte, als er das letzte Mal bohrte – sehr schmerzhaft sogar.
…aber diese Sitzprobeme in Rumänien… ich weiß überhaupt nicht, wie ich sie in Worte packen soll! Erleichterung versprach mir nur eine Lageverschiebung des Hinterns auf dem Sattel oder eine Entspannung, wenn ich mal stehend fuhr. Aber um das zu realisieren, musste ich mich jedesmal bewegen – und das war so schmerzhaft! Das Sitzen im Sattel ließ mich zum Teil schreien, das Aufstehen aus dem Sattel ließ mich zum Teil schreien, das erneute Hinsetzen auf den Sattel ließ mich zum Teil schreien!
Vier Wochen lang hatte ich massivste Schmerzen, aber die ganze Zeit über habe ich die Zähne zusammengebissen und bin weitergefahren. Irgendwie ging es immer weiter. Den Schmerzen sind am Ende auch einige Pausentage zuzuschreiben. Ich hatte einfach die Hoffnung das würde die Schmerzen etwas lindern. Das war ja auch der Fall – minimal allerdings.
Da Rumänien lange nicht meine erste Radtour war, hatte ich vorgesorgt und mir eine gute Packung Nivea-Creme aus Deutschland mitgebracht. Geholfen hat sie freilich überhaupt nicht. In meiner kleinen Verzweiflung habe ich dann alles mal ausprobiert was ich dabei hatte und nach Creme aussah. Gut, viel wars nicht: Nivea eben und meine Sonnencreme 😉 Nix hat geholfen.
Dann die Erlösung in Debrecen – kurz vor Tourende. Mir ist eingefallen, dass ich mal etwas von Hirschtalg und wunden Stellen gelesen hatte. In Debrecen fand ich eine DM-Drogerie und suchte nach diesem Zeug. Gloria, ich fand es! Am Abend schmierte ich alles betroffenen Stellen dick damit ein, am nächsten Morgen ebenfalls. Was soll ich sagen? Die Schmerzen waren weg! Ich selbst konnte es und kann es kaum glauben, aber über Nacht sind sie wirklich verschwunden! Donnerwetter, ich war erlöst. Zwei Fahrradtage vor Tourende. Das hätte mir aber auch mal etwas früher einfallen können.
Nie wieder ohne Hirschtalg inner Tasche.

3. Müll

Sowas sieht man leider viel zu häufig

Hunde hatten wir nun, Schmerzen auch. Glücklicherweise nicht letzteres als Resultat des ersten.
Was fehlt? Feuer und Müll. Den Müll hatte ich in meinen Berichten schon erwähnt. Es ist bedauerlich, dass sich in solch einem schönen Land überall der Müll in der Landschaft wiederfindet. Freilich ist es überall schade und traurig die Umwelt auch noch auf diese Art und Weise zu belasten, gleich wie schön die Landschaft ist. Trotzdem hier hat es mich ganz besonders gestört. Die Wegwerfplastikflaschen haben in Rumänien Einzug genommen und das Land im Sturm erobert. Nun liegen sie faul in der Gegend herum.

4. Feurio!

Eine weitere schlechte Erfahrung ist eigentlich gar nicht so schlecht, zumindest ist aus ihr glücklicherweise nicht schlimmes Erwachsen. Es war fast ganz am Anfang der Tour, ungefähr zu dem Zeitpunkt an dem mich mein erster Hund jagde. Ich fahre so dummdidumm durch ein Dorf, aus ihm heraus, bin vielleicht zwei Kilometer weit gekommen und schaue nach links. Oh, ein Feuer. Das ist ja spannend! Da brennt der Busch, da brennt der Baum… und ich bekomme es gar nicht bei Verstand mit. Ist jetzt auch nicht so, dass ich auf einmal Gas gegeben hätte und abgehauen wäre, das ich grad mal zurückgefahren wäre, um die Leute zu warnen und die Feuerwehr zu verständigen. Mein Handy ist auch in der Tasche geblieben. Kurze Zeit später, vielleicht nach 5 Minuten, kommt mir die Feuerwehr entgegen. Kann ich bis heute nicht verstehen wie ich da reagiert – oder vielmehr überhaupt nicht reagiert habe. Irgendwie eine schlechte, aber eine interessante Erfahrung.

5. Von Kamikazepiloten & Buckelpisten

Eine Straße der Kategorie "2" - 2. Klasse

Eine Straße der Kategorie "B" - quasi 2. Klasse

Ach, und hab ich es denn vergessen? Beinah ja: und was? Die Autos und die Straßen.
Erstmal die Straßen. Wahrscheinlich spreche ich kein Geheimnis aus, wenn ich die rumänischen Straßen als… ja, als was soll ich sie eigentlich bezeichnen? Streckenweise sind die Verhältnisse eine Zumutung fürs Material, einige neue Straßen sind allerdings aalglatt und in herausragend gutem Zustand. Meistens liegen sie irgendwo dazwischen.
In sehr schlechter Erinnerung sind mir große Teile der E58. Hier reihen sich Betonplatten aneinander, die man ja von manch unmoderner Autobahn kennen mag. Diese Straßen machen sich beim Autofahren durch ihr „popp-popp…popp-popp“ bemerkbar. Beim Autofahren finde ich es etwas nervig, beim Radfahren war es sehr anstrengend. Rund 8 Meter ist solch eine Betonplatte lang (soweit ich mich recht erinnere). Das heißt also: jeweils nach 8 Metern fährt man durch ein kleines Schlagloch. Das macht 125 Schlaglöcher auf jedem Kilometer. Das macht 12500 Schlaglöcher auf einer Tagesstrecke (~100KM). Hierzu kommen noch die sonstigen Schlaglöcher und Unebenheiten, die von den Straßenbauern ehemals nicht gewollt waren. Und die waren noch zahlreicher und boshafter. Ohje, das hat mir keinen sonderlichen Spaß gemacht. Zumal meine Geschwindigkeit auf diesen Strecke auch merklich geringer wurde.

Ein Loch in der Brücke

Leider habe ich von keiner der wirklich harten Straßen Fotos geschossen, quasi Beweisbilder. Mir hat hier ja schon niemand geglaubt, dass ich gegen einen Wasserbüffel gekämpft haben, hätte ich von ihm kein Foto gehabt. Aber: es war ein gaanz junger Wasserbüffel, der nur ganz vorsichtig mit mir gespielt hat. Gott sei Lob und Dank! Gut, kein Foto. Dann muss ich es beschreiben. Am zweiten oder dritten Tag der Tour, ich glaube das war noch kurz vor dem Feuer, fahre ich über einen kleinen Berg, schaue nach vorne… ooh. Da soll ich langfahren? Ich sehe also eine Teerstraße – oder sowas ähnliches. In Meterabständen, wenn überhaupt, sind Schlaglöcher von Fußballgröße. Manchmal sind sie größer, manchmal auch kleiner. In manchen würde man den Fußball verschwinden sehen, in anderen würde er noch oben herausschauen. Ich habe es dem hinter mir auftauchendem Autofahrer nachgemacht und bin nebenan auf der Wiese gefahren. Einen ähnlich schlechten (aber doch weit besseren) Streckenzustand habe ich später dann noch nordöstlich von Brasov erlebt.

In Rumänien gibt es unterschiedliche Kategorien von Straßen (so habe ich es auch schon auf einer Landkarte gelesen). Praktisch 1. und 2. Klasse Straßen. Von „hervorragender Asphalt“ bis „Asphalt nur noch in Stücken erhalten“ erlebt man alles. Zusätzliche gibt es diverse Nebenstraßen, die gar nicht asphaltiert sind. Auf einige dieser Strecken, so habe ich aus glaubhafter Quelle versichert bekommen, fahren sich nach regenreichen Tagen selbst Traktoren fest. Vielleicht lag es an den rumänischen Straßen, dass ich mir auf der Tour sowohl meinen Sattel als auch meinen hinteren Gepäckträger zerstört habe.

Kurzum kann ich festhalten: wer eine Radtour plant und eine Streckenqualität wie auf dem Vulkanradweg (Vogelsberg) erwartet… der sollte es besser bleiben lassen. Die wird er, von wenigen Ausnahmen einmal abgesehen, nicht finden.
Wen das nicht abschreckt, der sollte die rumänischen Auto- und LKW-Fahrer bei seiner Streckenplanung berücksichtigen. Allein unterwegs bin ich viel auf Hauptstrecken gefahren, um möglichst schnell voranzukommen. Die sind natürlich auch gut von Autofahrern besucht, die sich in langen Schlangen über sie hinwegwälzen. Der gemeine Autofahrer nutzt nun jede Gelegenheit, ob sie nun real ist oder nicht, um seinen Vordermann, oder gleich derer zehn zu überholen. Sein Hintermann denkt natürlich. Och, ich bin aber doch noch schneller als mein gerade überholender Vordermann – also überhole ich den doch einfach mal. Und als Radfahrer schaue ich etwas entsetzt nach vorne: links die ewig lange Schlange der Autos, rechts daneben den ersten Überholer, noch weiter rechts der zweite Überholer. …und wo sind eigentlich die Lücken, in die die Überholer wieder einscheren wollen? Und: sehen sie gar nicht den Verkehr, der direkt hinter mir ist und alsbald mit ihnen kollidieren möchte?

Oder: wie um alles in der Welt kann der LKW-Fahrer, der mich gerade überholt hat abschätzen, dass er mich nicht umfährt? Ich bin nun wirklich kein ängstlicher Radfahrer und auch LKWs treiben mir in der Regel keine Schweißtropfen auf die Stirn. Wenn ich aber sehe (und fühle!), dass mich ein Brummie mit einer halben Lenkerbreite Abstand (nein, ich übertreibe nicht) überholt hat! Ey, das kann der doch nie und nimmer sicher abschätzen!
Angenehmer wird das Fahren freilich auf den Nebenstrecke. Hier sind wesentlich weniger Autofahrer unterwegs und solch eigenartige Fahrmanöver bleiben meist aus. Schade nur, dass man nicht immer die freie Streckenwahl hat. Häufig bestimmen die Berge einfach: hier geht’s nicht lang.
Falls möglich sollte man verkehrsreiche Straßen aber auch noch aus einem anderen Grund meiden: ein Großteil der Autofahrer hupt kurz vor dem Überholen eines Radfahrers. GRRR!

Wir sehen uns 2010

Das waren die „Hmmms“: Gegebenheiten, die mir nicht gefielen. Und das waren jetzt geschlagene 3,5 DIN 4 Seiten, die ich damit vollgeschrieben hab. Hunde, Schmerzen, Müll, ich selbst, Straßen & Verkehrsteilnehmer. Das waren meine unangenehmen Erfahrungen in diesem wunderbaren Urlaub. Die Positiven Erfahrungen überwiegen aber bei weitem: die Begegnungen mit spannenden Menschen, das Erleben der wundervollen und stets abwechslungsreichen Natur, die Konfrontation mit manch interessanter und grenzwertiger Begebenheit und einem Land, welches so ganz anders ist, als das unsere – und dabei doch gar nicht so verschieden.
Ich will zurück und ich werde zurück. Wenn alles klappt ist es im Sommer 2010 wieder soweit. Und ich freue mich darauf schon maßlos!

Fertig. Ersmal genug über Rumänien geschrieben. Was kommt jetzt? Tschechien vielleicht? Die Slowakei? Mal sehen 😉

2 Gedanken zu „Die Jos und die Hmmms – und Rumänien steht in Flammen

  1. „Das mag mit ein Grund dafür sein, dass ich mittlerweile vom Heimweh (ja, Heimweh!) nach Rumänien geplagt bin und zurück möchte. Falls alles klappt wie ich mir das Vorstelle, wird es in einem halben Jahr wieder soweit sein. Und darauf freue ich mich wie ein Schneekönig!“

    Das ist typisch für Rumänien 😉

    Meinereiner ist seit 10 Jahren infiziert, andere sind schon 20 Jahre oder länger dabei, regelmässige Ausbrüche von Rumänien-Heimweh verarbeiten zu müssen. Und eine Heilung gibt es nicht – nur regelmässig wieder dorthin, um die Symptome abzumildern.

  2. Hallo „Ubertin“,

    superinteressant, was Du da schreibst … Und sehr hilfreich, wenn man selbst über eine Rumänien-Radtour nachdenkt. Außerdem hast Du eine wirklich gute „Schreibe“, großes Lob auch dafür. Bitte stell doch mehr von Deinen Berichten ins rad-forum!

    Viel Spaß beim Radeln
    Roldi

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