Test: Therm-a-Rest NeoAir Minipump

Die Therm-a-Rest NeoAir Minipumpe.

Die Therm-a-Rest NeoAir Minipumpe.

Testbericht von der Therm-a-Rest NeoAir Minipumpe

Eigentlich bin ich ja für so ziemlich jeden Mist zu haben. Eigentlich, denn manches geht mir dann doch zu weit. Was? Na, z.B. unterwegs eine elektrische Pumpe für die Isomatte mitzunehmen. Auf den Gedanken bin ich nicht einmal gekommen – zumindest nicht bis vor wenigen Tagen. Da entdeckte ich beim sinnlosen herumsurfen doch tatsächlich eine batteriebetriebene Pumpe für die Therm-a-Rest NeoAir. Zuerst habe ich gestutzt, dann gegrübelt, dann gestutzt, zwischendurch mal gelacht. Dann hab ich die Seite weggeklickt. Aber irgendwie ist mir die Sache nicht aus dem Kopf gegangen. Ich rief die Seite wieder auf und schaute mir die NeoAir Mini Pump nochmal genauer an. Ohne Batterien ist sie mit 50g angegeben und auch die Maße von 70x50x40mm fallen ziemlich klein aus. Was nicht klein ist, ist der Preis, der liegt bei knapp 40€.

Tja, und nun muss ich ja unumwunden zugeben: ich habe mir die Pumpe bestellt. Die Versuchung, mir allabendlich die nötigen knapp zwanzig Lungenstöße zu sparen, war einfach zu groß. Und da auch Magda bei diesem Gedanken sichtlich strahlte, habe ich der Versuchung eben nachgegeben.

Theorie

Das Paket kam alsbald an und ich beeilte mich voller Neugier mit dem Auspacken. Die Pumpe holte ich aus der niedlich kleinen Verpackung heraus und war erstmal enttäuscht. So richtig hochwertig will die Muni Pump nicht wirken, eher im Gegenteil. Bei dem stolzen Preis hätte man doch wirklich mehr Sorgfalt wirken lassen können, oder nicht? Nun steht sie vor mir und schaut aus wie, was soll ich sagen, wie eine Toilette. Öffnet man den Klodeckel, wird der Blick auf den Gummiverbinder zum Mundstück der Isomatte freigegeben und, vollständig geöffnet, automatisch das Gebläse aktiviert. Zieht man den Verbinder heraus, kann die Pumpe angeschlossen werden.
Vorher benötigt man allerdings noch zwei AAA-Batterien. Sie einzusetzen ist, nun… nicht schwer, aber da zumindest ich die Polaritätsmarkierung am Gerät noch nicht finden konnte, wird es manch einem Kopfzerbrechen bereiten.
Auf der dem Klodeckel gegenüberliegenden Seite befindet sich der Lufteinlass und wird der Miniventilator sichtbar. Mal davon abgesehen, dass ich die angegebenen 50g bestätigen kann, weist die Pumpe erstmal wenig weiter berichtenswertes auf.

Praxis

Natürlich gehe ich davon aus, dass die Pumpe wie vorgesehen funktioniert. Der Hersteller gibt für NeoAir-Standardgrößen eine Pumpzeit von 3 Minuten an. Also breitete ich meine NeoAir aus, schloss die Pumpe an und ließ sie 3 Minuten lang ihr Werk verrichten.
Sirrsirrsirr, die Pumpe sirrt und bald ist die Zeit auch schon abgelaufen. Ganz voll ist die Matte nicht, oder sagen wir lieber: nicht prallgefüllt. Ein Lungenzug ist noch nötig, um die Matte auf die gewohnte Liegehärte zu bringen. In der Anleitung ist das so beschrieben und das ist auch so in Ordnung.
Schneller als meine Lunge pumpt die Minipumpe von Therm-a-Rest nicht, die drei Minuten passen aber für die Praxis. Ob nun eins, drei oder fünf, eine große Rolle spielt das doch kaum – zumindest ich habe meine NeoAir bislang nie unter Zeitdruck aufpusten müssen. Passt schon. Und während gepumpt wird, kann ich ja bereits das Ankommen genießen.

Nicht von ungefähr steht auf der Pumpe „NeoAir“ (oh, das reimt sich sogar). Für dicke, feste Matten taugt die Pumpe nicht, bei leichteren „selbstaufblasenden“ wirkt sie unterstützend. Natürlich muss das Ventil der entsprechenden Matte dem Durchmesser derer von Therm-a-Rest entsprechen.

Die Therm-a-Rest NeoAir Minipumpe.

Die Therm-a-Rest NeoAir Minipumpe.

Der Hersteller empfiehlt übrigens Lithiumbatterien für den Betrieb und ich nehme an, dass die erwarteten 25 Pumpzyklen mit ihnen ermittelt wurden. Zum Test habe ich günstige, aber solide Batterien aus dem Aldi gewählt, wobei ich in der Praxis die herausragenden Eneloops einzusetzen gedenke. Die Laufzeit habe ich in einem Durchgang ermittelt, das heißt ich habe die leere Matte angeschlossen und die Pumpe bei Zimmertemperatur so lang laufen lassen, bis die Batterien leer waren. Nach 62 Minuten wurde die Pumpe subjektiv langsamer, 10 Minuten später ging sie aus. In diesem Setting sind also mindestens 20 Pumpzyklen (à 3 Minuten) drin.

Schlussgedanken

Keine Frage, das allabendliche Aufpusten der NeoAir gehört nicht zu meinen Lieblingsbeschäftigungen. Der Komfortgewinn ist für mich das Argument für einen Kauf. Die erhöhte Luftfeuchtigkeit in der Matte nach dem Lungenpusten, pfff… damit gab es bislang noch keinerlei Probleme und alternativ kann man die Matte ja auch via Pumpsack füllen.

Man muss vor dem Kauf aber wirklich überlegen, ob sich das in die Pumpe investierte Geld wirklich bezahlt macht und man soviel Geld in solch einen einfachen und einfach gearbeitet wirkenden Gegenstand stecken möchte.
Natürlich möchte auch nicht jeder die 50g (zzgl. Batterien) extra mit sich herumtragen. NeoAirs sind nicht nur superbequem, vor allem sind sie auch sehr, sehr leicht. Solch eine Pumpe steigert das Gewicht (und das Packmaß) im Vergleich natürlich enorm 😉
…und möchte man diesen ganzen Luxusschnickschnack wie solch eine Pumpe unterwegs nicht auch ein wenig hinter sich lassen?!

Fazit

Die Therm-a-Rest Mini Pump ist ein teures, aber billig erscheinendes und nicht wirklich nötiges Komfortprodukt, welches ausschaut wie eine Toilette. Ich finde sie nett, da sie mir das unliebe Aufpusten der Matte abnimmt, aber den Kauf sollte man sich bei dem Preis gut überlegen.
Obwohl die Pumpe funktioniert wie sie soll, halte ich deren Kauf nur für…

Und mein Prädikat?

Bedingt empfehlenswert

4 Gedanken zu „Test: Therm-a-Rest NeoAir Minipump

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  3. Ich hab mir für meine NeoAir den Pump Sack gekauft, ist ähnlich aufgebaut wie ein Packsack nur mit Auslassöffnung am Boden. Damit lässt sich die NeoAir recht komfortabel aufblasen, gerade im Winter keine Probleme mit Kondenswasser. Wasserdicht ist er natürlich nicht, aber als zusätzlicher Schutz im Rucksack sehr zu empfehlen. Batterien braucht er auch keine 😉
    Zusätzlich kann man die NeoAir in den Sack stecken und aufblasen, somit hat man einen recht stabilen Hocker. Ist definitiv mal ein Blick wert…. Gruß Jochen!

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