Rumänien 2007 – 4.

28.7.

kurze Pause

Eine kurze Pause


Gerade muss ich wieder feststellen, dass meine .kmz manchmal nicht sonderlich genau ist und es bei Cernuc eine Diskrepanz zwischen der eingezeichneten Strecke und dieses notierten Ortsnamens gibt. Immerhin ist die nachvollzogene Strecke ja auch nur als ein Überblick zu verstehen, GPS-genau ist sie definitiv nicht. Dieses Jahr (2009) werde ich jedoch einen GPS-Logger mit auf Tour nehmen, dann wird die Strecke richtig gut nachvollziehbar sein.
So langsam wird die Strecke hier richtig schön, es geht an (praktisch oder komplett) ausgetrockneten Bächen entlang, die ersten höheren Hügel sind auch zu bewältigen und vor allem gibt es hier schöne Wälder und streckenweise fast keine Autos. Dafür habe ich eine 2,5 Liter fassende Bierflasche gesehen. Praktisch, diese Rumänen, unpraktisch (aber toll) das Wetter, denn 44°C lassen die Beine dann doch etwas schwer werden und so setze ich mich etwas abseits einer Ortschaft auf das kühle (naja), steinige Geländer einer kleinen Brücke und werde dort auch erstmal sitzen bleiben und für die nächste halbe Stunde keinen Drang verspüren wieder aufzustehen. Eine Mutter kommt mit ihrem Kind vorbei und bittet um Almosen. Ich esse gerade ein „Minutky“ und gebe dem Kind, welches sich sichtbar freut, auch eins. Es ist ja wirklich interessant (und hier will ich mich nicht ausschließen): Da kommen stinkreiche Westeuropäer als Gäste in ein Land, in dem viele Menschen in großer Armut leben, aber zu geizig, oder was auch immer sind, um manchen Menschen hier eine Freude zu machen. Ich meine, zu diesem Zeitpunkt befand ich mich gerade am Arsch der Welt, in einem wirklich kleinen Dorf. Von was leben die Leute dort? Und dann kommt jemand an und bittet um einen Almosen und die meisten Menschen drehen sich um und gehen weiter.

Gut, von den Problemen der Menschen mal abgesehen, hatte ich auch meine eigenen: Schmerzen. Und zwar ganz schön ordentliche, vor allem am Gesäß. 127Km waren es heute, 110 sollten es morgen werden. Mein nächstes Problem, ich hab mir meinen Kopfhörer zerstört. An einer kleinen Raststätte am Straßenrand hab ich mir eine Pepsi aus dem Kühlschrank genommen und bei der Gelegenheit mein Kopfhörerkabel in der Tür eingeklemmt. Fortan konnte ich nur noch einseitig hören und begab mich auf die Suche nach einem neuen. Morgen sollte ich immerhin durch Bistriţa (Jonathan Harker lässt grüßen) kommen, allerdings an einem Sonntag.
Oh, mein Schlafplatz war für diese Nacht ein ganz netter inmitten von Wiesen und Feldern.

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