Test: Salewa Merrick SW Pant

Salewa Merrick SW Pant

Während meiner Zeit in Rumänien 2007/08 habe ich, obwohl das Essen ganz ausgezeichnet war, einige Kilogramm abgenommen. Seitdem friere ich im Winter und das ist nach wie vor ein gänzlich ungewohntes Gefühl. Umso glücklicher war ich, dass mir die Bergfreunde ein Testprodukt zur Verfügung stellten, welches ich seither ausgiebig trage. Die Rede ist von der Salewa Merrick SW Pant.

Details

Das gute Stück ist eine innenseitig „angefleecte“, also isolierende und leicht stretchige Softshellhose für Herren mit vorgeformten Knien. So, das war es eigentlich schon an nennenswerten Konstruktionsmerkmalen, die sie von manch anderer Hose abheben mag. Ansonsten ist eher Standard angesagt. Zwei Fronttaschen und eine Gesäßtasche, alle drei mit Reißverschluss, bieten Platz für Kleinigkeiten. Der mitgelieferte Gürtel mit recht flacher Schnalle hält die Hose dort, wo sie hingehört. Über zwei Druckknöpfe und einen Reißverschluss wird sie geschlossen.
Insgesamt fällt sie vor allem durch die leichte Isolierung auf, ansonsten besitzt sie keine sonderlichen Auffälligkeiten.

Passform

Klasse! Die letzte Zeit habe ich in die Suche nach einer reitbaren und eierlegendenwollmilchsau Outdoor-Hose einige Zeit investiert und nichts wirklich passendes gefunden. Egal ob Norröna, Haglöfs (die Sachen beider Hersteller passen mir meistens prima), TNF etc. die meisten Hosen waren mir am Bund einfach zu weit. Die Salewa Merrik SW dagegen passt (fast) perfekt. Ich trage sie in meiner Standardgröße „52“ und nur der Bund könnte noch einen Tick enger sein. Zum Vergleich stand mir die Merrik noch eine Nummer kleiner (in „50“) zur Verfügung. Im Bund wäre eine Mischung beider Hosen klasse gewesen, aber die Beine der 50er sind ziemlich schlank geschnitten und liegen an meinen Oberschenkeln komplett an. Das gefällt mir bei Jeans, hierbei nicht. Und… naja, die 52er saß einfach besser. Angenehm lang sind auch ihre Beine geschnitten. Hier hätte mir die 50er zwar gepasst, aber die größere sitzt beim Radfahren noch besser, weil sich die unteren Beinabschlüsse beim Pedalieren ja gerne hochziehen.
Positiv: die Hose ist auch in Weiterlesen

Wie man einen Tunnel NICHT aufbaut!

Ach, es ist doch eigentlich alles so einfach: eine Seite des Tunnelzeltes mit Heringen fixieren, die Gestänge anbringen, dann zu der, den zuerst gesetzten Heringen gegenüberliegenden Seite gehen und das Zelt auseinanderziehen. Jetzt wird das Zelt auch auf dieser Seite mit Heringen fixiert und anschließend komplett abgespannt. Fertig. Diese beiden machen das… etwas anders 😉

Test: Salewa Finch II

Salewa Finch II

Micra + Ultima = Finch

Nachdem Martins Salewa Micra zwar noch nicht das Zeitliche gesegnet hat, aber schon etwas angeschlagen wirkte, hat er sich recht spontan zu einem Neukauf entschieden. Ein sehr junges Salewa Finch II gabs kürzlich günstig zu erwerben – gekauft.
Das Finch ist, ebenso wie das Micra, ein recht leichtes, dabei solides 1-2 Personenzelt. Vor ein paar Jahren brachte Salewa das Ultima II auf den Markt (Testbericht). Von diesem hat das Finch die Gestängekonstruktion geerbt und mich würde jetzt mal wirklich interessieren, ob beide Gestänge, Innen- und Außenzelte miteinander kompatibel sind. Das Ultima war eine Art aufgestocktes Micra. Es wurden bessere Materialien verarbeitet, das Außenzelt nicht genäht, sondern geklebt(!) und die Gestängeführung wurde aus Gewichtsgründen geändert. Das Micra besitzt zwei einfache Bögen, beim Ultima und Finch zwo wurden zwei Ypsilons aneinandergefügt und mit einer Firststange erweitert. Die Gestänge des Finch sind also quasi vom Ultima II, ansonsten, von den Materialien her, hat man ein Micra mit zwei Apsiden in den Händen. Die Idee ist eigentlich nicht schlecht, denn das Micra ist ja nun schon seit Jahren ein Verkaufsschlager und für den Preis nicht zu verachten. Nur sonderlich groß ist das Micra eben nicht, sofern man nicht nur allein unterwegs ist. Das Finch ist hier nun die sinnvolle Erweiterung. Vorgestern nun:

Der erste Aufbau bei mir im Garten

Auf große Überaschungen sind wir nicht gestoßen, für ein paar Schmunzler hat das Zelt denn allerdings doch gesorgt. Salewa hält viel von seinem SRS (Salewa Rapid Setup). Dabei handelt es sich schlichtgesagt einfach um eine Aufbauhilfe mittels Farbkodierung der Gestänge und der Teile wo sie durch- oder reingesteckt werden. Klingt nicht schlecht, ist es auch nicht. Aber im Falle des Finch II… Weiterlesen

Zeltratgeber Teil 5: …und übrigens!

 

[Der ganze Rest]

Kleinigkeiten mit großer Wirkung

Es sind die großen Sachen, die aus einem Zelt ein gutes Zelt machen: Wetterstabilität, Platzangebot, Haltbarkeit etc. Nebenbei kann ein Zelt aber auch verschiedene Kleinigkeiten aufweisen, die das Leben in ihm angenehmer machen

[Praktisches Zubehör]

Das Zelt wird ausgepackt. Welches Zubehör ist dabei? Ein Ersatzsegment fürs Gestänge? Nein, das ist auch wirklich selten. Aber immerhin eine Reparaturhülse für selbiges ist? Dazu noch (farblich passende) Flicken für jeden verwendeten Zeltstoff? Eine Anleitung für den Aufbau und die Pflege? Nahtdichter? Ausreichend Abspannleinen und ordentliche Heringe? Ersatzschlitten für die Reißverschlüsse? Ersatzschnallen? Nur wenige Hersteller liefern solch umfangreiches Zubehör mit.Standardheringe, Leinen und eine Anleitung sind das absolute Minimum und ich habe, meine ich, noch nie gehört, dass das nicht mitgeliefert wurde. Flicken und eine Reparaturhülse sollten durchaus sein. Ein darüberhinausgehender Lieferumfang ist klasse. Am Ende ist fehlendes oder schlechtes Zubehör aber eher ärgerlich als ein Grund ein liebgewonnenes Zelt nicht zu kaufen. Zubehör gibt’s immerhin reichlich am Markt und kann für recht wenig Geld extra erworben werden.
Das Zelt wird wieder eingepackt. Passt es in den Aufbewahrungsbeutel? Von früher und von billigen Zelten kenne ich es: der Zeltsack ist viel zu Weiterlesen

Zeltratgeber Teil 4: Von lütten Dingern und fetten Brocken

EOS 2P & Micra: fast identische Maße, das Micra besitzt aber das wesentlich bessere Raumgefühl. Das EOS ist nur solo zu empfehlen.

[Maße & Gewicht]

  • Innenzeltlänge
    Große Apsiden sind toll, ein geräumiges Innenzelt aber auch. Wie groß dies sein soll hängt natürlich in erster Linie vom Geschmack der Bewohner ab – und natürlich auch von deren Anzahl und Körpervolumen. Die meisten Zelte haben eine Innenzeltlänge von 200-230cm. 210-220cm sind wohl die häufigsten Werte. Da die Hersteller aber nicht dumm sind, geben sie die Innenzeltlänge direkt am Boden an. Sinnvoller wäre aber sie z.B. in 30cm Höhe zu erheben, da zumindest ich nicht einfach nur ein Strich, bzw. eine Fläche bin, sondern auch beim Liegen durchaus eine gewisse Höhe aufweise. Verlaufen die Zeltwände nun nicht senkrecht zum Boden, so hat man in 30cm Höhe teilweise schon ordentlich weniger Platz. Unangenehm natürlich für große Leute oder solche mit dickem (Winter-)Schlafsack. Die stoßen einfach an. Eine Empfehlung für die nötige Länge erspare ich mir, das ist individuell zu unterschiedlich und sollte in jedem Fall mit der verwendeten Isomatte und dem Schlafsack ausprobiert werden. Lange Solocamper können sich in ein relativ kurzes Zelt auch schräg legen. Zu zweit… naja, nicht immer.
  • Innenzeltbreite
    Ähnlich individuell verhält es sich mit der Innenzeltbreite. Viele Hersteller nehmen als Maß für die empfohlene Personenzahl einfach die Zeltbreite und teilen sie durch eine gewöhnliche Isomattenbreite. Ein 170cm breites Zelt passt Weiterlesen

Salewa Ultima II

Das Salewa Ultima II ist zwar nicht mehr das neueste Modell und wurde mittlerweile aus dem Programm von Salewa rausgenommen, aber dafür ist es jetzt vielerorts praktischerweise schon für unter 200€ (statt ~330€) zu haben. Und für den Preis mag es für den einen oder anderen eine Alternative sein.

Von der Art her ist das Zelt dem Salewa Micra sehr ähnlich, beide sind auch praktisch haargenauso groß, von ihm unterscheidet es sich aber in erster Linie durch die veränderte Gestängeführung, wie man sie z.B. vom MSR Hubba kennt. Eine quasi Hauptstange spreizt sich an beiden Seiten auf und besitzt am oberen Ende eine Firststange. Das Zelt ist somit mehr oder weniger freistehend, aber natürlich wirkt es so etwas labberig und die Apsiden hängen natürlich auch einfach so runter. Apsiden… Plural – richtig. Zwei Apsiden… 1,5… besitzt das Zelt, aber nur einen Eingang. Die größere Apsis (die mit dem Eingang) ist gerade ausreichend groß für mein Radgepäck (2 Back- & 2 Frontroller), dann wird es aber auch schon eng. Einiges Gepäck kann aber auch in die zweite Apsis gesteckt werden (Platz langt etwa für zwei Backroller), vorne hat man dann etwas mehr Platz.

Die zweite Apsis ist eigentlich keine wirkliche. Oder doch? Das Außenzelt ist an der Rückseite weit geschnitten, so dass sich zwischen Innen- und Außenzelt ein vielleicht 30cm tiefer Raum befindet. Um an diesen heranzukommen muss man die entsprechende (eine) Schlaufe des AZ vom Hering lösen und es etwas hochziehen. Die kleine Apsis ist praktisch und zweckmäßig, vom IZ kommt man allerdings nicht heran. Hier hätte ich mir einen Zugriff gewünscht.

Uffgebaut

Erst nochmal zurück zum Aufbau: Innenzelt auslegen, Heringe in die einfachen Schlaufen der 4 Ecken stecken. Das Gestänge, welches schon komplett verbunden ist zusammenstecken und (farblich markiert) über die Stifte an den Innenzeltecken tüddeln. Das IZ wird nun noch an das Gestänge gesteckt, das AZ drübergeworfen und ggf. per Klettschlaufen am Gestänge fixiert. Außerdem muss es noch über Blitzverschlüsse an den IZ-Ecken angebracht und gespannt werden. Jetzt noch die Apsiden abspannen und beide Sturmabspannungen fixieren – fertig. Nur zwei Möglichkeiten der Sturmabspannung sind etwas mager, dennoch steht das Ultima (laut Outdoor-Magazin) bis 70Km/h gut im Wind.
Der Aufbau geschieht schnell, leicht und problemlos. Etwas eigenartig empfand ich die Tatsache, dass die Enden der Firststange nicht in das AZ gesteckt werden, das AZ wird einfach nur auf diese draufgelegt, ist aber an solch belasteten Stellen verstärkt.

Außenzelt

Als zumindest etwas unpraktisch empfinde ich die beiden Lüfter. Sie lassen sich komplett mit Klett verschließen, halten aber schlecht offen und dies auch nur, wenn man das Zelt mit beiden Sturmabspannungen abspannt. Und auch dann können sie im Wind zugedrückt werden – und bleiben dank Klett auch zu. Zusätzliche Aufsteller fänd ich hier wesentlich praktischer – die kann man sich ja aber einfach selberbasteln.

Dank der starken Ähnlichkeit zum Micra teilt es auch dessen Nachteile: der Reißverschluss am AZ verhakt sich sehr, sehr gern im Stoff. Da könnte Salewa nach all den Jahren echt mal eine Lösung gegen finden.

Innovativ ist die komplette Verklebung des Außenzeltes. Potentielle Nahtundichtigkeiten sollte es also nicht geben – dennoch hat Salewa ein Dichtungsmittel mit beigepackt.

Innenzelt

Der komplette obere Teil des IZ besteht aus Moskitonetz. Das sorgt auf der einen Seite für ein angenehmes Klima, ließ aber tropfendes Kondenswasser ungehintert auf mich drauffallen. Trotz des großen Einsatzes dieses Stoffs weht es in dem Zelt kaum. Ein leichter Luftzug ist durchaus da, als störend habe ich ihn allerdings auch bei stärkerem Wind nicht empfunden.

Ein Manko kann der geringe vorhandene Platz im gesamten Zelt sein. Solo genutzt empfinde ich die Zeltgröße zwar als sehr hübsch, zu zweit (und es soll ja ein 2er-Zelt sein) ist es aber schon recht eng. Zum Schlafen in Ordnung wenn man sich mag, als Behausung in der man sich auch mal länger aufhält, erscheint es mir zu knapp bemessen.
Positiv sind allerdings die, zumindest für mich (182cm & Sommerschlafsack), ausreichende Liegelänge (praktisch senkrechtes Kopf- & Fußende) und die gute Sitzhöhe. Zudem ist es in dem Zelt wirklich freundlich hell – das Außenzelt gibt’s nur in der Farbe „Mais“ – angenehm und nicht sonderlich leuchtend. Für den Komfort bietet das IZ je zwei Taschen an Kopf- und Fußende und einen Ring in der Zeltmitte an der Decke.

Lieferumfang

Reparaturmaterial, diverse, recht ordentliche Aluheringe, kleiner Schwamm, Dichmittel, recht allgemein gehaltene Anleitung – hab ich was vergessen?

Vorteile

+ freundlich heller Innenraum
+ relativ leicht
+ einfacher Aufbau, alles zueinander passende ist farblich durchmarkiert
+ guter Lieferumfang
+ Innenzelt solo aufstellbar
+ gute Belüftung & gutes Klima
+ gute Materialien
+ geringes Packmaß

Nachteile

– wenig Platz für zwei Personen & deren Gepäck, für Solozelt sehr schwer
– Innenzelt muss zuerst aufgebaut werden (Nachteil bei Regen)
– Reißverschluss am Außenzelt klemmt sehr gern
– selbstschließende Lüfter
– Abspannpunkte für Heringe nicht verstellbar (trifft man mit dem Hering auf einen Stein, so kann man ihm schlecht ausweichen)

Technische Daten (ohne Gewähr)

  • Material : Stormshed RS, Hydroshed extreme, Microshed extreme

  • Abspannleinen: 2

  • Aufbauzeit (min.): 3,5

  • Durchmesser Gestänge (mm): 8,5

  • Gewicht max (kg): 2,2 (von mir nachgewogen: 2,6 Kg!)

  • Gewicht min (kg): 1,95

  • Heringe: 8

  • Innenzeltmaß (cm): 210 x 120 x 105

  • Packmaß (cm): 40 x 20 x 15

  • Personenzahl: 2

  • Wassersäule (mm): 4000 Außenzelt, 7000 Innenzeltboden

Prädikat

Empfehlenswertes Zelt für Sommer- und Übergangstouren in möglichst wenig regenreichen gebieten für Solotrekker oder genügsame Zeitgenossen.